85015372 – abgeschlossen

Grenzüberschreitender Rettungsdienst im Landkreis MOL und Wojewodschaft Lubuskie

 

Partner:
– Gemeinnützige Rettungsdienst MOL GMBH (LP)
Gmina / Gemeinde Witnica
Samodzielna Publiczna Woj. Stacja Pogotowia / Selbständiger öffentlicher Woiwodschaftsrettungsdienst

Zeitraum: 01.04.2018 – 31.03.2022

Förderung (EFRE): 739.300,94 EUR

Das Hauptziel des Projekts war Entwicklung der grenzübergreifenden Kooperation im Bereich der beruflichen Weiterbildung im Rettungsdienst, um die fachlichen Kompetenzen der deutschen und polnischen Angestellten im Rettungsdienst zu steigern, so dass eine koordinierte grenzüberschreitende Hilfeleistung möglich ist und eine optimale notfallmedizinische Versorgung der Bevölkerung im Fördergebiet garantiert wird.

Alle Ziele, sowie  Programm, – und Projektindikatoren wurden erreicht. Im Rückblick auf die vergangenen drei Jahre wird deutlich: Die Projektpartner – Gemeinnützige Rettungsdienst MOL GmbH, Stadt und Gemeinde Witnica sowie Unabhängiger Öffentlicher Rettungsdienst in Gorzów Wlkp. – haben gemeinsam viel gelernt und erreicht – in der Region Brandenburg/ Lebuser Land, aber auch darüber hinaus. So konnten viele neue Kontakte und Beziehungen aufgebaut werden, aus denen bereits die ersten Ideen für gemeinsame Projekte in der Zukunft entstanden sind.

Seit April 2018 haben die Projektpartner in zwei Bereichen praktische Erfahrungen gesammelt: wie am besten ein Handbuch für die grenzüberschreitenden Einsätze der polnischen und der deutschen Notfallsanitäter*innen gestaltet werden kann und welche Voraussetzungen für die gemeinsame deutsch-polnischen MANV und Reanimationsübungen geschaffen werden müssen. So wurde unter anderem für eine effiziente Durchführung der grenzüberschreitenden Massenanfälle sowie Reanimationseinsätze nach Gemeinsamkeiten der Führung gesucht. Mit sorgfältig ausgewählten Szenarien wurde zudem nach Methoden gesucht, die sprachlichen Barrieren minimieren und reibungslose grenzüberschreitende Einsätze ermöglichen.

Nach der Durchführung von insgesamt vier MANV – Simulationsübungen haben die Projektpartner folgenden Erkenntnisse gewonnen: Eine Kontinuität grenzüberschreitender Übungen sollte hergestellt werden. Die mangelnde Einsatz- und Übungspraxis mit derartigen Lagen und insbesondere der hohe Koordinationsbedarf bei grenzüberschreitenden Einsätzen stellen die Notfahlsanitäter*innen beiderseits der Grenzen vor großen Herausforderungen. Es sollte ein gemeinsames Simulationssystem in beiden Staaten etabliert werden.
Bei den vier Reanimationsübungen wurde der gemeinsame Nenner – die europäischen ERC- Reanimationsleitlinien als Grundlage sehr hervorgehoben. Alle Teams konnten nach den ERC arbeiten und waren mit den Abläufen vertraut. Auch bilingual. Polnische Rettungskräfte zeigten aber eine unterschiedliche Herangehensweise an die therapeutischen Maßnahmen, die sehr durch ihr Erfahrungswissen geprägt war. Die deutschen Rettungskräfte haben nach Handlungs-algorithmen gehandelt, was den Unterschied im therapeutischen Ansatz der deutschen und den polnischen Kollegen ausgemacht hat.

Die Inhalte des grenzüberschreitenden deutsch-polnischen Handbuches wurden an der Kooperationsvereinbarung zum grenzüberschreitenden Rettungsdienst sowie am Handeln der Mitarbeitenden im Rettungsdienst orientiert. Als Schwerpunkte wurden Prozessabläufe des grenzüberschreitenden Rettungsdiensteinsatzes, das Verkehrsrecht, die Nutzung von Sonderrechten, der Versicherungsschutz, die Betankung im Grenzbereich, wichtige Einsatzgrundsätze, Einsätze mit einer Vielzahl von Verletzten sowie Einsatzdokumentation identifiziert. Das Handbuch ist virtuell allen Interessierten entlang der deutsch-polnischen Grenze und darüber hinaus zur Verfügung gestellt.

LINK: https://rettungsdienst-mol.de/interreg-va/grenzueberschreitender-rettungsdienst/