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Entwicklung und Einführung von kooperativen grenzüberschreitenden Verfahren zur Sicherung hoher Behandlungserfolge bei Krebspatienten

 

Partner:
– Ost-Brandenburgisches Tumorzentrum Bad Saarow e.V. (LP)
– Szpital Uniwersytecki im. Karola Marcinkowskiego w Zielonej Górze Spółka z o.o. (Karol-Marcinkowski-Universitätsklinikum in Zielona Góra GmbH)

Förderung (EFRE): 963.731,01 EUR

Zeitraum: 1.07.2017 – 31.12.2019

Ziel des Projekts war es, mögliche Defizite bei der Behandlung von Krebspatienten durch eine enge Zusammenarbeit zwischen polnischen und deutschen Ärzten, Institutionen und der Verwaltung festzustellen und zu minimieren. Maßstab dafür war die Kontrolle der Einhaltung nationaler und internationaler Behandlungsleitlinien sowie die Berechnung selbst definierter Qualitätsindikatoren. Für die Erreichung dieses Zieles wurden alle relevanten Behandlungsdaten von mehr als 10.000 Patienten strukturiert in einer zentralen Datenbank erfasst, analysiert und durch polnische und deutsche Krebsexperten bewertet. Die Grundsätze und Verfahren für die strukturierte Erfassung der Behandlungsdaten der einzelnen Krebsentitäten wurden von den Projektpartnern gemeinsam festgelegt. Als Ergebnis wurden zwölf zweisprachige Standard Operating Procedures Klinische Tumordokumentation (SOP´s) für die fachspezifische Datenakquisition erstellt. Die Projektmitarbeiter wurden anhand der SOP´s in sechs Schulungen befähigt, die Behandlungsdaten nach einheitlichen Kriterien in der Datenbank so zu erfassen, dass sie miteinander vergleichbar und automatisiert ausgewertet werden können. Die Anwendersoftware (Krebsregisterdatenbank) wurde grundlegend überarbeitet, ins Polnische übersetzt und vor der Nutzung von beiden Projektpartnern umfangreich getestet. Gleichzeitig erhielt zur Produktivitätssteigerung die Systemsoftware (Server und ORACLE-Datenbank) ein Update.

Drei der häufigsten Krebserkrankungen (Lungen-, Brust- oder Prostatakrebs) wurden von jeweils drei interdisziplinären Expertengruppen noch intensiver analysiert. Da die staatlichen Vorsorgemaßnahmen (z.B. Brust- und Darmkrebsscreening) auf polnischer Seite noch nicht flächendeckend erfolgen, unterstützten wir eine Reihe von Informations- und Aufklärungsveranstaltungen unseres polnischen Projektpartners mit entsprechendem Informationsmaterial. Mit unserem polnischen Projektpartner, dem Universitätsklinikum in Zielona Gora, haben wir auf vielen Gebieten der Onkologie eine dauerhafte Zusammenarbeit aufgebaut. Hervorzuheben ist die Zusammenarbeit der Urologischen Kliniken, deren Spezialisten eine noch intensivere Zusammenarbeit, über das Projekt hinausgehend, beabsichtigen.

Die Projektpartner erarbeiteten Richtlinien für den Wissenschaftlichen Projektbeirat, der die Projektarbeit fachlich führte und unterstützte. Der Wissenschaftliche Rat trat während der Projektdurchführung zweimal zusammen und kontrollierte die Projektarbeit. Er diskutierte ausführlich die Projektergebnisse, gab sie zur Veröffentlichung frei und empfahl die grenzüberschreitende Zusammenarbeit auch nach Abschluss des Projektes fortzusetzen.

Aufgrund fehlender staatlicher Krebsvorsorge hat der polnische Projektpartner ein Konzept zur Unterstützung der Krebsprävention für deren Bevölkerung entwickelt.

Es wurde eine Projekt-Homepage implementiert, die zu Informationszwecken eine zweisprachige Beschreibung des Projekts, die Projektergebnisse und eine interne Kommunikationsplattform für die Projektmitarbeiter enthält (http://www.tz-badsaarow.de/content/eu_project/index.php/de/). Die Ergebnisse der Projektarbeit wurden in 9 verschiedenen Veröffentlichungen zum Projekt und zur Unterstützung onkologischer Vorsorgeuntersuchungen in der regionalen polnischen Presse publiziert. Auf der Wissenschaftlichen Abschlusskonferenz am 20.12.2019 in Zielona Gora, zu der auch Partnerkrankenhäuser der Region, Vertreter des Marschallsamts und des Justizministeriums Brandenburgs eingeladen waren, öffentlich vorgetragen und diskutiert.  Zusätzlich wurden unsere Ergebnisse in einer 87 seitigen deutsch/polnischen Broschüre für alle Interessierten veröffentlicht (http://www.tz-badsaarow.de/content/eu_project/index.php/de/).