85012989 – abgeschlossen

Partner:
– Euroregion Pro-Europa-Viadrina (LP: Mittlere Oder e.V.)
– Euroregion Spree-Neiße-Bober

Zeitraum: 01.03.2017 – 31.07.2020

Förderung (EFRE): 970.613,66 EUR

Mit dem Projekt DIALOG wurde erstmals die Projektpartnerschaft beider Euroregionen – PRO EUROPA VIADRINA und Spree-Neiße-Bober – im Fördergebiet gebündelt, um sich gemeinsam der aktuellen Herausforderungen der grenzübergreifenden Zusammenarbeit im deutsch-polnischen Grenzgebiet zu stellen.

Das Projekt war ein komplexes Vorhaben, das sich aus mehreren, sich ergänzenden und auf sich aufbauenden Maßnahmen zusammensetzte. Das Projekt stützte sich auf drei tragenden Säulen: 1.Kommunikation OHNE GRENZEN, 2. Handeln OHNE GRENZEN und 3. Öffentlichkeitsarbeit OHNE GRENZEN.

Das Projekt diente der Intensivierung und Qualitätssteigerung des grenzübergreifenden DIALOGs zwischen Institutionen und Organisationen der deutsch-polnischen Zusammenarbeit im Grenzgebiet Brandenburg-Lubuskie sowie zur Befähigung, Sensibilisierung und Weiterbildung deutscher und polnischer Personen, die in den Institutionen täglich in der Praxis mit grenzüberschreitender Zusammenarbeit und Themen befasst sind. Das Projektziel lag u.a. im systematisch angelegten Informations- und Wissenstransfer im DIALOG zwischen Institutionen und Bewohnern für das gesamte Fördergebiet im Zeitraum von 03/2017 bis 07/2020.

Die Zielgruppe des Projektes bildeten die Multiplikatoren in den grenzübergreifend aktiven Institutionen an, u.a. in öffentlichen Verwaltungen, Schulen, gesundheitlichen Einrichtungen, Nichtregierungs- und sonstigen gemeinnützigen Organisationen. Es konnten somit 143 Institutionen aktiv am Projekt an 131 Konferenzen, Workshops, Trainings, Seminaren, Sitzungen der Arbeitsgruppen und Studienreisen sowie 22 Sprachkursen partizipieren.

Durch eine Reihe an Veranstaltungen (vgl. Projektindikatoren 3 und 4) konnte zur Verbesserung der institutionellen Zusammenarbeit (DIALOG der Akteure bei Problem-Analyse & -Lösung spezifischer grenzübergreifender Themen, Überwindung mentaler Barrieren, Vermittlung von interkulturellen Kompetenz, Steigerung der Kenntnisse der jeweiligen Nachbarsprache, Vertiefung der Kenntnisse von Verwaltungsstrukturen, Erleichterung grenzübergreifender Kontaktaufnahme durch öffentliche Institutionen & NGOs) sowie Steigerung Bekanntheitsgrad und Kenntnisstand zum Förderungsgebiet beigetragen werden.

Das Projekt ermöglichte eine inhaltliche grenzübergreifende Auseinandersetzung in den Fachthemen „Bildung“ und „Gesundheit“, die auf eine Analyse und Definierung der für konkrete Bereiche des brandenburgisch-lebuser Grenzgebietes maßgeblichen Probleme abzielte. Die deutschen und polnischen Experten kamen diesbezüglich in den entsprechenden Facharbeitsgruppen zusammen sowie in den zahlreichen fachspezifischen Workshops.

Wichtige Erkenntnisse lieferten auch die für die deutschen und polnischen Fachexperten durchgeführten thematischen Studienreisen in die anderen europäischen Grenzregionen: andere Perspektive auf das grenzüberschreitende Gesundheitswesen konnte an der deutsch-französischen Grenze in der Region Oberrhein und die grenzübergreifenden Handlungsansätze in der Bildung an der polnisch-tschechischen Grenze in der Euroregion Slask Cieszynski und Euroregion Silesia erfahren werden. Nicht weniger erkenntnisreich war die Studienreise in die benachbarte deutsch-polnische Euroregion POMERANIA mit derer guten Praktiken für die grenzübergreifende Bildung.

Im Themenbereich „Bildung“ sind Erfahrungsaustausche deutscher und polnischen Fachexperten, vertiefende Analysen und Diskussionsprozesse durchgeführt worden, die zur Ermittlung von Handlungsansätzen dienten. Im Rahmen dessen konnte der Status Quo ermittelt, Handlungsansätze konkretisiert und Schlussfolgerungen für die strukturelle und inhaltliche Zusammenarbeit für das gesamte Projektgebiet sowie die Projektpartner selbst abgeleitet werden. Diese mündeten in den Ergebnissen der „Analyse des Themenbereiches Bildung / Lebenslanges Lernen im deutsch-polnischen Kontext zur Ableitung grenzübergreifender Handlungsansätze für das Fallbeispiel Euroregion PRO EUROPA VIADRINA“, die gemeinsam mit der Europa-Universität-Viadrina ausgearbeitet worden ist.

Der Themenbereich „Gesundheit“ wurde durch die projektinitiierte, gleichnamige Arbeitsgruppe Gesundheit begleitet. Das Ziel bestand darin die fachlichen Akteure des Gesundheitswesens zu einem Dialog über drängende Fragen der Zusammenarbeit zusammenzubringen und relevante Handlungs- und Problemfelder für eine gemeinsame Debatte (z.B. die Zusammenarbeit der Krankenhäuser, die ambulante und stationäre Versorgung, die Zusammenarbeit des Rettungsdienstes, die Notfallversorgung, usw.) zu diskutieren und für einen gemeinsamen Arbeitsprozess zu bestimmen. Daraus leitete sich Analyse „Potentiale und Hemmnisse für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Gesundheitswesen innerhalb des INTERREG-VA-Programmraumes Brandenburg-Lubuskie am Beispiel der Euroregion Spree-Neiße-Bober“ ab, die in Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Polnischen Gesundheits- und Sozialverband durchgeführt worden ist.

Die Ergebnisse der beiden Analysen mündeten in Folgenden Studien/ Publikationen, die in Papierfassung bzw. digital zur Verfügung stehen und den Ausgangspunkt und wichtige Impulse für das Folgeprojekt DIALOG 2.0 liefern:

  • Bildungskonzept VIADRINA 21+. Lebenslanges Lernen in der Euroregion PRO EUROPA VIADRINA. Analyse des Themenbereiches Bildung / Lebenslanges Lernen im deutsch-polnischen Kontext zur Ableitung grenzübergreifender Handlungsansätze für das Fallbeispiel Euroregion PRO EUROPA VIADRINA
  • Museen in der Euroregion PRO EUROPA VIADRINA. Räume für grenzübergreifendes, lebenslanges Lernen.
  • Zustandsbeschreibung zum Thema: „Potentiale und Hemmnisse für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Gesundheitswesen innerhalb des INTERREGVA Programmraumes Brandenburg-Lubuskie am Beispiel der Euroregion Spree-Neiße-Bober“

Im Rahmen des Projektes entstand auch eine Informationsbroschüre „Verwaltungsgliederung in Deutschland und Polen, Struktur und Arbeit der Sicherheitsbehörden in der Grenzregion“ als praktische Handreichung für die tägliche, grenzüberschreitende Arbeit in der Verwaltung sowie im Ehrenamt über die Verwaltungsstrukturen in Polen und Deutschland sowie die Vorstellung der Arbeit der Sicherheitsbehörden in der Grenzregion.

Im Rahmen der gemeinsamen Vermarktung des Projekts entstanden zahlreiche Veröffentlichungen von gezielten Themenstellungen des Projektes und Projektinformationen auf der Internetseite der Projektpartner auch unter dem Hashtag #DIALOG 2020, in den sozialen Medien Facebook und Instagram sowie lokalen Medienberichten in Presse, Rundfunkt und Fernsehen. Des Weiteren konnte die Bekanntmachung von EU- und grenzregionalen Themenstellungen für Schüler*innen in Form einer Schultour erfolgen. Die Erstellung von diversen Werbeprodukten und deren Verteilung auf den verschiedenen Veranstaltungsformaten und Studienreisen rundet es ab. Das Projekt konnte auf 40 Events von Dritten erfolgreich präsentiert werden.